Aus dem Tagebuch einer Boron-Novizin - Wenn Zwölf sich streiten (Teil 4)

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21. Praios 1044

Zu später Stunde suchten wir mit unserem geschnitzten Verbindungssstück den Zwölfer auf. Etwas verwundert stellten wir fest, dass er allerdings verschlossen war. Die Tür jedoch hatte kein Schloss. Wir vermuteten, dass es innen einen Riegel gab. Aufgefallen war er uns allerdings bisher nicht. Ich ging ins Priesterhaus nebenan. Attma und Praiwin kam das komisch vor. Der Tempel sei bisher nie verschlossen gewesen. Die beiden folgten mir hinaus und stellten ebenfalls fest, dass die Tür zum Zwölfer verschlossen war.

Nortalosch suchte zusammen mit Praiwin die Schmiedin auf, um Werkzeug zum Öffnen der Türe zu holen. Unterdessen versorgte uns Grimrosch mit Proviant, man konnte schließlich nie wissen, welche unvorhergesehene Wendungen eintraten. Er sollte recht behalten.

Arthox, Bram und Nortalosch brachen mit brachialer Gewalt schließlich die Tür auf. Es war das Holz, das nachgab, denn verriegelt worden war die Tür, indem sich aus den Wänden kommende Stahlstangen davorgeschoben hatten. Drinnen fand sich niemand, der die Tür verriegelt haben konnte, aber neben der Plattform lag eine Stahlstange, die in etwa der entsprach, die Nortalosch aus Holz nachgeschnitzt hatte. Die Zwerge vermuteten, dass mit Hilfe dieser Stange die Plattform gedreht und so auch die Tür verriegelt worden war. Da sich niemand im Zwölfer befand, der die Plattform bewegen hätte können, wir aber auch niemanden herauskommen hatten sehen, musste es also noch einen weiteren Ausgang geben. Einen geheimen Ausgang. Dass es etwas mit der Mechanik zu tun hatte, schien offensichtlich. Daher setzten die Zwerge die Plattform in Bewegung, drehten sie gegen den Uhrzeigersinn und eine der Bodenplatten öffnete sich.

Eine Leiter führte in die Tiefe hinab. Attma und Praiwin standen fassungslos da. Sie wollten zurückbleiben, während wir hinabstiegen. Auch Bosch musste zurückbleiben, so ein Hund und Leitern, das passte leider einfach nicht zusammen. Er beschwerte sich allerdings lautstark darüber. Wir konnten ihn geraume Zeit noch hören. Als Lichtquelle diente uns die Laterne vom Schrein des Herren Ingerimm. Zusammen schlugen wir uns durch dieses Höhlensystem, das wohl alt war, aber an der ein oder anderen Stelle erst vor kurzem – für Zwerge wohlgemerkt – ausgebaut worden war. Arthox ging voran. Irgendwann trat er auf ein Seil, das wohl dadurch abgerissen ist. Es passiert jedoch scheinbar nichts. Eine Falle ohne Effekt? Später, nachdem wir immer mal wieder am Ende von dem ein oder anderen Gang angekommen waren und kehrt hatten machen müssen, löste Arthox eine weitere Falle aus. Augenblicklich fiel ich in tiefen Schlaf. Auch Arthox und Bram erging es so. Es war Grimrosch, der uns weckte, in dem er uns Kräuter in die Nase steckte. Schon seltsam, dass das funktioniert hat. Er hatte wohl auch noch Nortalosch wecken müssen, da dieser bei der in Augenscheinnahme der Falle eingeschlafen war. Nachdem wir alle wieder wach waren, gingen wir über jene Stelle, in dem wir den Atem anhielten und uns eilten. Dieses Mal schlief keiner von uns ein.

Da nahm Bram plötzlich einen Windhauch wahr. Wir folgten dem Gang weiter und trafen auf eine nach oben führende Leiter mit einer Falltür.