Aus dem Tagebuch einer Boron-Novizin - Wenn Zwölf sich streiten (Teil 3)

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


21. Praios 1044

Nach einem gemeinsamen und ausgiebigen Frühstück brachen wir in Richtung Schwertschluchtswacht auf. Dort trafen wir auf den Büttel Durolak und kamen mit ihm ins Gespräch. Er sei damit beauftragt, den Mord an dem Novizen aufzuklären. Auch er berichtete davon, dass der Novize im Praios-Schrein aufgefunden worden sei. Er sei nicht mit einem Schlag allein getötet worden, es seien viele gewesen. Das habe man auch im Zwölfer gesehen, alles sei voller Blut gewesen. Vermutlich wurde er also auch dort getötet. Gefunden hatte ihn der Praios-Geweihte. Bisher war allerdings kein Motiv ersichtlich. Weiter wusste er zu berichten, dass der Zwölfer von der Familie Appelanger errichtet worden war. Er steht auf deren Grund. Angeblich erhalte die Familie finanzielle Unterstützung zum Erhalt des Tempels; dazu gäbe es einen Vertrag, den Drabak Appelanger, der im Alter von 63 Götterläufen im Jahre 1038 BF verstorbene Gatte Xannes, aufgesetzt hatte. Für den Ausbau habe die Familie erhebliche Summen von der Praios-, Rondra- und Travia-Kirche erhalten. Es sei gerade der Praios-Geweihte, fuhr er fort, der sich gut um die Bewohner kümmere, vor allem nach dem der Lilane aufgetaucht sei.

Anschließend nahmen wir den verstorbenen Körper des Novizen in Augenschein. Leider konnte auch dieser uns nicht weiterhelfen. Der Knabe war leider bereits zu lange tot und sein Körper schon zu sehr verwest. Selbst ich konnte nicht mehr erkennen, als das dies mal ein junger Mensch gewesen sein muss. Vermutlich war er in meinem Alter gewesen. Das Hab und Gut des Novizen habe Durolak bereits nach Vallusa zu seiner Familie geschickt, es habe sich nichts von Interesse darunter befunden. Eine Belohnung habe er auch ausgesetzt, damit dieser schändliche Mord endlich gelöst werde, bisher sei allerdings nichts geschehen und von Schwertschluchtswacht aus könne er leider nicht mehr tun. Wir verabschiedeten uns.

Auf unserem Weg zurück nach Grunsbirn beschlossen wir, den Praios-Geweihten aufzusuchen, den wir im Tempel oder aber im Priesterhaus vermuteten. Im Dorf jedoch fanden wir Praiwin und Ronkor in einem heftigen Streit vertieft vor. Es ging um den Vertrag. Abseits davon fanden wir Xuronim und Attma im "Pilgerswohl" draußen im Garten sitzend. In einem Gespräch mit den beiden erfuhr ich, dass Praiwin viel Geld beschafft habe, um den Praios-Schrein im Zwölfer auszubauen, was dem Rondra-Geweihten offensichtlich ziemlich missfiel, da Grunsbirn unweit dem Heiligtum seiner Herrin – der Schwertschlucht – liegt. Einst sei der Zwölfer eine einfache Kapelle gewesen, dann jedoch habe Drabak Appelanger diesen Vertrag mit den Kirchen geschlossen. Und mit jedem Ausbau erhalte die Familie Appelanger mehr finanzielle Unterstützung.

Inzwischen hatten die beiden Geweihten ihren Streit beendet. Wir beschlossen allerdings, sie erst einmal in Ruhe zu lassen, und wandten uns der Wirtin zu. Zu jener Zeit, da der Novize den Tod fand, seien fünf Pilger im „Pilgerswohl“ gewesen. Das sei nicht unbedingt viel, aber doch ganz passabel. Die Namen konnte sie uns allerdings nicht nennen. Auch das half uns also nicht.

Erneut suchten wir den Zwölfer auf. Dort fanden wir Ronkor von Stippwitz vor. Mit unfassbarer Leichtigkeit sahen wir, wie dieser die Plattform zu seiner Herrin drehte. Arthox half ihm dabei und fragte ihn, ob er wisse, auf welcher Gottheit die Plattform stand, als der Knabe tot aufgefunden wurde. Der Geweihte glaubte, es sei in der Ausgangsposition gewesen, also auf den Ein- bzw. Ausgang weisend. Arthox schaute sich die Mechanik an, bevor wir den Geweihten einige Augenblicke alleine mit seiner Göttin ließen. Nachdem Ronkor dann den Zwölfer verlassen hatte und ins Priesterhaus gegangen war, schauten wir uns noch einmal die Mechanik an. Vielmehr schauten sich die Zwerge die Mechanik an. Arthox meinte, dass da wohl ein Verbindungsteil fehle, weil sich nicht alle Zahnräder drehten. Er wollte etwas Passendes schnitzen.

Wir gingen ins „Pilgerswohl“. Während Arthox schnitzte, tranken wir Bier und schauten ihm dabei interessiert zu. Nortalosch stellte aber schnell fest, dass Arthox‘ Werk für den vorgesehenen Zweck nicht geeignet war und schnitze eilig schnell etwas, dass wirklich gut aussah. Zufällig schaute der Praios-Geweihte in der Herberge vorbei und wir luden ihn ein, sich zu uns zu setzen. Leider konnte auch er keine neuen Erkenntnisse liefern.