Aus dem Tagebuch einer Boron-Novizin - Wenn Zwölf sich streiten (Teil 5)

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21. Praios 1044

Bram lauschte an der Klappe und erklärte, dass er ein windiges Ziehen höre. Er öffnete sie und trat hinaus. Draußen war es bereits finster, so viel konnte ich erkennen. Dann brach oben eine Art Tumult aus. Hinter dem Schreiberling hatte sich Arthox mit seiner Armbrust postiert und schoss auf irgendetwas oder viel mehr irgendjemanden draußen in der Finsternis. Danach stieg er ebenfalls hinaus. Es folgten Nortalosch, Eberhalm, Grimrosch und zu guter Letzt stieg auch ich durch die Luke hinaus.

Wir erkannten Xanne Appelanger, die Wirtin des „Pilgerswohls“. Sie war in ein lilanes Gewand gehüllt. Und obwohl ich noch nie einen Namenlosen gesehen hatte, wusste ich sehr wohl, dass sie eine war. Sie war eine namenlose Geweihte. Und während die Zwerge tapfer gegen die drei Gefährten der Namenlosen kämpfen, beschwor diese einen Feuerdämon: Ein flammender, riesiger Wurm. Und obwohl ich mich schrecklich vor Feuer fürchtete, so verspürte ich dieses Mal kein bisschen Angst in mir, ob mein Herr mir dazu die Kraft verlieh? Ich richtete ein stummes Stoßgebet an ihn. Anschließend versorgte ich die schlimmen Wunden von Bram.

Der Kampf gegen das feurige Ungetüm gestaltete sich schwierig, da keiner von uns im Besitz einer geweihten Waffe war. Da türmte sich plötzlich vor dem Dämon einen Anhäufung von Erde, Sträuchern und Gebüschen auf. Und es schien so, als würde das, was auch immer das war, gegen das Feuerwesen zu kämpfen. Schlussendlich schafften es der Haufen Erde zusammen mit Eberhalm, Nortalosch und Arthox diese Untier zu besiegen. Anschließend schafften sie es auch noch, Xanne niederzuringen. Sterbend lag sie vor uns. Ihre Gefährten allesamt tot.

Da stießen Attma, Praiwin und Ronkor zu uns. Nachdem wir bereits geraume Zeit im Untergrund verschwunden gewesen waren, waren sie uns gefolgt. Eilig setzten wir sie über die zurückliegenden Ereignisse in Kenntnis. Die Toten wurden fortgeschafft. Xanne wurde nach Schwertschluchtswacht gebracht, um sie anschließend der Praios-Kirche zu überstellen. Das „Pilgerswohl“ in Grunsbirn ging an Xannes Tochter, Chalya Appelanger. Und der Lilane? Ich bin mir recht sicher, dass er nie wieder in Erscheinung treten wird.

Von Xuronim erhielten wir schließlich auch noch eine Einladung zu einem feierlichen Ingerimmsdienst in den Tempel der Flamme, die wir natürlich nicht ausschlugen.