Aus dem Tagebuch einer Boron-Novizin - (Un-)Glücklich verheiratet (Teil 9)

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Rondra 1044

Wir setzten unseren Weg fort. Als nächstes wollten wir eine Münze aus Torolox‘ Schatz finden. Nortalosch ging voraus. Xuronim kam irgendwie vom Weg ab und geriet in die Fänge einer Schlingpflanze, aus denen er nur mühsam befreit werden konnte. Als es geschafft war, interessierte sich Ismene Jallenthal unfassbar für die abgetrennten Ranken der Pflanze.

Drei Tage irrten wir durch den Sarindelwald, bevor wir auf einen Zwergenpfad stießen. An diesem Tag erlegte Nortalosch ein dickes Murmeltier. Gegen Mittag erreichten wir dann die kleine Zwergensiedlung Tarkansch. Beeindruckend war dieses Werk zwergischer Baukunst, denn die Häuser schmiegten sich Schwalbennestern gleich in eine steile Felswand.

Wir wurden freundlich auf Rogolan begrüßt. Nortalosch grüßte zurück und stellte uns nacheinander vor, wobei er Eberhalm und mich zuletzt nannte. Wir wurden angewiesen, ein bestimmtes Haus aufzusuchen, zu dem wir über Leitern im Fels und schmale Pfade gelangten. Xuronim blieb zurück. Die Höhe war wohl nichts für ihn.

Im Haus trafen wir auf eine alte Zwergin: Clanmutter Breida, Tochter der Bachra. Sie führt einen Hammer. Bram erklärte ihr unserer Queste und als er den Schatz erwähnte, musste die Zwergin herzlich lachen. Sie erzählte uns von Torolox. Davon, dass er ein äußerst geiziger Zwerg gewesen sei, der keinem vertraut habe. Bis zu seinem Ende sei er in Koschim geblieben. Doch, so erzählte sie, könne er erst dann erlöst werden, wenn auch die letzte Münze seines Schatzes geborgen sei. Wir sollten jedoch bei unserer Suche vorsichtig sein, denn die Put-Er-Zof-Sippe (auf Garethi „Kesselflicker“), Erzzwerge, die Abfälle verwerteten beanspruchte in jenem Gebiet, in dem wir suchen wollten, alles für sich. Wir bedankten uns.

Anschließend machten wir uns an den Abstieg. Unten trafen wir wieder auf Xuronim. Er meinte, dass wir in die Heimatbinge der Amborangx gehen sollten, um nach dem Schatz zu suchen. Auch er hatte aber eine Warnung vor dieser Sippe von Kesselflickern erhalten. Weiter wusste er zu berichten, dass nur jene den Schatz finden, die rechtschaffend und bedürftig seien. Aus diesem Grund kam es für uns einfach nicht in Frage, Ismene Jallenthal mitzunehmen. Wir besorgten ihr einen Führer, der sie zur nächsten menschlichen Siedlung bringen sollte und bezahlten ihn wirklich äußerst großzügig. Schließlich brachen wir auf. Die folgende Nacht mussten wir im Freien unser Lager aufschlagen.

Der nächste Tag begann mit leichtem Nieselregen. Ein kühler Wind ging. Nortalosch wollte erneut auf die Jagd gehen, stürzte jedoch, als er eine Gams verfolgte, daraufhin lief die Gams davon, deren Kitz wollte ihr folgen, stürzte dabei jedoch einen steilen Abhang hinab. Isenta – wie konnte es auch anders sein – wollte das Kitz nicht einfach seinem Schicksal überlassen. So ließen die Zwerge sie an einem Seil einen Abhang hinunter, dort fing sie mit einiger Mühe das Kitz ein, dann zogen die Zwerge sie wieder hinauf, doch dabei sprang das Tier ihr plötzlich aus den Händen in einen Eingang zu einer Höhle. Isenta, die gerade so durch die Öffnung passte, kletterte dem Kitz hinterher. Oh, Schweigsamer, dieses Mädchen kann einfach nicht gegen ihre Natur handeln und ihre Natur ist es nun einmal, eine Schäferin zu sein. Anschließend ließen wir Nortalosch hinunter, der den Eingang zu Höhle etwas breiter machte, damit wir alle hineinkamen. Wir kletterten also alle nach unten – alle außer Bosch, der laut seinen Unmut kund tat.

Unten fanden wir Isenta, die erneut das Kitz einzufangen versuchte. Das Tier kam schließlich vor einer Wand zum Stehen, auf der im Lichtschein Xuronims Laterne verwitterte Runen zu erkennen waren. Und während Nortalosch die Runen entzifferte, fing die junge Schäferin das Tier ein und trug es fortan auf ihrem Arm. Dort an der Wand stand geschrieben: „Weiche Dieb! Sonst wirst Du verderben!“ Und wenn man Diebe ferngehalten wollte, dann doch nur, weil hier ein Schatz verborgen war...