Auferstanden - Wehmut eines Veteranen

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18. Peraine 1042 Angbar

Voller Stolz beobachtete der Sohn des Thorgrimm von der Stadtmauer Angbars das rege Treiben auf dem großen Feld vor der Stadt. Wie gern wäre er dabei gewesen, wie gerne hätte er an einem der Geschütze stehen und Befehle geben wollen. Doch er, Tharnax 'Orkfresser' war nicht Teil des Neubeginns der Angbarer Sappeure und das erfüllte den Veteranen mit einigem Wehmut.

Mühsam schluckte er den Kloß in seinem Hals herunter und rief sich das in den Sinn, was ihn mit Stolz erfüllte. Sein Sohn war dort draussen. Thorix war zum Weibel ernannt worden und nun irgendwo dort draussen dabei seine Soldaten zu drillen. Er hatte seine Chance erhalten. Die Laterne war weitergereicht worden. Er selbst gehörte nun wohl zum alten Eisen.

Doch noch immer gab es viel zu tun, noch immer konnte, wollte er helfen. Aus diesem Grund hatte Bergvogt von Arxozim dem neu berufenen Oberst angeboten einen Teil der Ausbildung der Geschützmanschaften in Baschtokril, der Felsenfestung vor der Stadt Athykril im Berg Götterfirst durchzuführen. Außerdem war eine moderne Rotze samt speziellem Transportwagen in Bau, die er dem Regiment stiften würde.

Insgeheim hoffte der Bergvogt aber auch, dass einige der Männer und Frauen des Regimentes und wäre es nur eine Lanze, in der Feste Baschtokril stationiert werden würde, so wie er es angeboten hatte. Verpflegung und Sold würde er leisten, das war er seiner alten Einheit schuldig.

"Altes Eisen am Arsch", stieß der Bergvogt plötzlich hervor, so dass sich die beiden Krieger der Hämmer Arxozims, die ihn begleiteten irritiert und zudem ein wenig ratlos ansahen.

"Kommt", befahl Tharnax. "Lasst uns zur Zitadelle gehen und sehen, ob wir mit jemandem sprechen können, der Entscheidungsgewalt besitzt."

Bald darauf stand Tharnax neben seinem alten Kameraden Ruglax. Einst hatten sie gemeinsam unter dem Banner des Regimentes gedient. Damals waren sie beide Hauptleute gewesen. Heuer hatten sich ihre Wege aber getrennt.

„Willst du dem Regiment doch noch beitreten?“ fragte Ruglax „Für einen verdienten Veteranen wie dich haben wir immer Platz.“

„Nein, nein“, brachte Tharnax lachend hervor. „Das überlasse ich der jungen Generation. Ich bin stolz, dass mein Sohn Thorix bei euch untergekommen ist und nicht mehr so fern von mir im stinkenden Gareth weilt.

Ich sehe meine Aufgabe an anderer Stelle. Stationiere ein Geschützbanner bei mir oben in Ârxozim. In Veste Braschtôkril ist ausreichend Platz für sie vorhanden. Ich werde für ihren Unterhalt sorgen und die Mitglieder ausbilden. Du weißt das ich das kann.

Damit kann ich dem Regiment einen größeren Dienst erweisen, als ihm als Soldat zu dienen.“ Der Angroscho nickte bedächtig und unterstrich so seine Worte. Sie waren ernst gemeint.

Ruglax dachte einige Momente nach. Die ersten Jahrzehnte werden die Jungs und Mädels einiges an Schliff brauchen. „Ein ganzes Banner kann ich nicht nach Ârxozim schicken. Wie wäre es, wenn ich dir zwei bis drei Geschützmannschaften pro Jahr schicke. Du kannst sie dann ein Jahr lang ausbilden und ihnen den nötigen Feinschliff verleihen. Den Anfang wird das leichte Banner machen. Sie sollen leichte Feldgschütze stellen, sprich leichte Rotzen und Hornissen. Das würde gut passen, Rotzen sind doch dein Spezialgebiet.“ Ruglax blickte Tharnax abwartend an.

„Das sind sie“, bestätigte der Bergvogt verhalten und nachdenklich. Nach kurzem Nachsinnen jedoch begann er breit zu grinsen und reichte dem Oberst die Hand. „So wollen wir es halten! Und wenn die ersten deiner Jungs und Mädchen wieder ins Tal ziehen, werden sie ein modernes Torsionsgeschütz samt Transportwagen bei sich führen, dass ich in Auftrag gegeben habe.“

Der Oberst nickte wohlwollend und ergriff energisch die Hand des Bergvogts. Der Handel war beschlossen.