Alltag auf Burg Eichstein - Teil IX

Aus KoschWiki
Version vom 2. April 2022, 13:10 Uhr von Kunar (D | B) (Textersetzung - „[[Jahr ist::“ durch „[[Briefspieltext mit::“)
(Unterschiede) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschiede) | Nächstjüngere Version → (Unterschiede)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Fuerstentum Kosch.svg   Wappen Grafschaft Hügellande.svg   Rohalssteg.gif   Wappen Gut Rahilja.svg  
 Burg.svg
 
Texte der Hauptreihe:
K1. Teil I
K5. Teil V
K10. Teil X
K11. Teil XI
11. Ron 1038 BF
Teil IX
Teil VII


Kapitel 9

Teil X
Autor: Baduar

Wasserburg Eichstein, 11. Rondra 1038, Praiostag

Baduar saß mit seiner Familie bei einer schönen Tasse Kräutertee im Innenhof der Wasserburg und genoß den warmen Sommernachmittag. Während die meisten Burgbewohner heute einen ruhigen Tag hatten und teilweise noch ihren Rausch von gestern auskurierten und die Kinder im Burghof spielten, unterhielt er sich mit seiner Frau über das Schützenfest, das gestern stattfand.

"Es scheint, als hätten deine Untertanen die Idee des Schützenfestes gut aufgenommen - ich hatte jedenfalls den Eindruck, das das Festzelt gut gefüllt war und sich alle recht angestrengt hätten, was die Mitarbeit angeht", sagte Aldare eben, nachdem sie herzhaft von ihrem Schmalzkringel abbiß.

"Ja, sie haben sich alle ganz ordentlich ins Zeug gelegt. Hast du die schöne Schützenkette gesehen, die die Güldenglühs gespendet haben? Wenn nun noch im Laufe der Zeit die vielen kleinen Namensschildchen an die Kette kommen, dann wird daraus ein passables Schmuckstück entstehen. Bin ich eigentlich der Einzige der den Eindruck hat, das der Borax Hopfensteiner nicht nur aus eigenen Stücken Schützenkönig geworden ist?", antwortete Baduar schelmisch grinsend, als er an das Gesicht des Hügelzwerges dachte, nachdem dieser tatsächlich den Korpus des Schützenadlers von der Stange geschoßen hatte.

"Mein Eindruck kann täuschen aber ich hatte das Gefühl, das es den anderen Schützen ganz recht war. Ich denke, sie spekulieren auf eine großzügige Unterstützung des nächsten Schützenfestes durch die Brauerei - und ich habe das Gefühl, als ob ihre Hoffnungen nicht enttäuscht werden", antwortete Aldare lachend, dann schenkte sie beiden noch einmal nach. "Die Idee mit dem Schützenadler hat anscheinend gut gefallen - das war auf jeden Fall interessanter, als nur auf Scheiben zu schießen, denke ich", ergänzte sie dann.

"Ja, da hast du recht. Der Bregelklos hat sich aber auch wirklich Mühe gemacht mit dem Adler. Krone, Kopf, die beiden Schwingen und Fänge mit Zepter und Schwert. Alle Teile waren mit Zapfen mit dem Rumpf verbunden. Beim Probeschießen waren die Zapfen noch zu lang, die hat der Bregelklos noch gekürzt, aber für das Königsschießen hat dann alles gut geklappt. Und das du dann gleich noch als erstes die Krone runterschießt hätte sich vermutlich keiner gedacht, meine Liebste", stimmte ihr ihr Mann fröhlich lächelnd zu und dachte daran, wie seine Frau einen Ehrenschuss mit der Armbrust abgab und dabei gleich die Krone abschoß.

"Ich habe ja noch das leise Gefühl, das Yeomar vorher die Krone gelockert hatte, damit endlich mal jemand eine Runde ausgab. Wobei das Hils gestern ja den ganzen Tag über in Strömen floß. Am Rande habe ich mitbekommen, das das von Borax Hopfensteiner gespendete Freibierfass schon bald gegen ein neues Faß getauscht werden mußte. Wie geht es denn deinem Kopf mittlerweile, mein Liebster?", antwortete Aldare, während sie einen kurzen Blick zu Quendan und Fiana herüberwarf, die sich wegen irgendeiner Sache etwas in die Haare bekommen hatten und dann teils besorgt, teils schadenfreudig zu ihrem Mann blickte.

"Ah, frag lieber nicht. Mein Verhängnis war vermutlich der Kräutergeist, der nach jedem abgeschossenen Teil herumgereicht wurde. Andererseits muss ich gegenüber meinen Untertanen ja auch Präsenz zeigen, damit sie ihren Junker auch ehren. Trotzdem bin ich dir dankbar für deinen Trank, ohne den ich jetzt vermutlich noch flachliegen würde. Wir hatten natürlich auch Glück mit dem Wetter. Schönster Sonnenschein und gute Stimmung haben schon auch ihren Teil dazu beigetragen, das gestern so mancher Humpen geleert wurde. Man muss aber auch anerkennen, das die Amaralyser sich auch alle Mühe gegeben hatten mit dem Schmücken des Festzeltes und damit zu einer schönen Festatmosphäre beigetragen haben. Und ich glaube, Vitus hat die Organisation auch Spaß gemacht, er wirkte trotz der Arbeit sehr gut gelaunt in den letzten Tagen."

"Kein Wunder, das Schützenfest hat ja auch mal wieder frischen Wind reingebracht. Gerade Anfang Rondra ist ja normalerweise nur wenig zu tun, solange die Erntezeit noch nicht beginnt", erwiderte seine Frau, bevor sie dann aufstand: "So, ich schnappe mir jetzt unseren Nachwuchs und wir werden noch ein wenig die Nase in die Bücher stecken. Kurier dich noch ein wenig aus, mein Liebster", fuhr sie dann fort, erhob sich und ging, nachdem sie resolut den protestierenden Nachwuchs eingesammelt hatte, ins Innere der Burg.

Baduar hingegen verweilte auf seinem bequemen Stuhl im Burghof und genoß noch ein Weilchen das gute Wetter dieses schönen Sommernachmittages.

Zurück zu den Geschichten aus Rahilja