Unter dem Hirschbanner - Die Klauen des Dachses

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Fuerstentum Kosch.svg   Wappen Grafschaft Wengenholm.svg   Albumin.gif  
 Burg.svg
 
Sommer am Ende 1033 BF
Die Klauen des Dachses
Der Ritt des Grafen


Kapitel 7

Autor: Geron

Sommer 1033 BF

Feron von Nadoret schritt gedankenverloren durch das Heerlager, dass sich gesammelt hatte, um die Stolzenburg aus den Händen der Finsterzwerge zu reißen. Vor zwei Tagen noch war er mit Throndwig von Bodrin durch die Baustelle getollt, die sich Kloster nannte und nun war er wieder zurück in Storchsklausen. Dem Grafen hatte die Visite sichtlich gut getan und auch Feron war beschwingter zurückgekehrt. Die Gesellschaft und Männern und Frauen die ihr Gold mit dem Waffenhandwerk verdienten war auf die Dauer doch eher bedrückend. Throndwig hatte Ferons Lebensgeister geweckt. Er mochte den aufgeweckten Burschen. Nur Schade, dass aus ihm nie ein Graf werden würde.
„Wenn haben wir den da?“ rief eine hämische Stimme.
„Hast du dich verlaufen?“ fragte eine zweite Stimme.
Feron schwante nichts Gutes und als er aufblickte erkannte er sofort den Dachskopf, den die vier Ritter, die vor ihm standen auf der Brust trugen.
Eine kräftige Frau, wohl die Anführerin der Gruppe, blickte ihn streng an. „Dies ist das Lager des Hauses Sindelsaum. Ihr seid hier unerwünscht.“
Feron hob abwehrend die Hände und wendete sich zum Gehen.
„Ha. Der Hirsch läuft davon.“ Rief eine junge Frauenstimme.
Zornig wirbelte Feron zurück und funkelte die Ritterin mit dem Schwan auf der Brust wütend an. „Hütet eure Zunge von Bardostein.“ Fauchte Feron. „Der Hirsch hat hier sein Blut vergossen, während ihr euch in eure bequeme Burg getollt habt.“
Der Blick der Ritterin verdüsterte sich und sie griff zu ihrem Schwert. Auch Ferons Hand ruckte zum Schwertgriff. Überrascht bemerkte Feron, dass auch ein Ritter mit Augenklappe nach seinem Schwert griff.
„Vier gegen einen erscheint mir nicht sehr rondrianisch.“ Rief eine bekannte Stimme hinter Feron. Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte Feron, dass er nicht mehr alleine war. Gleich drei Ritter standen dort und warfen den Sindelsaumern grimmige Blicke zu. Dort war Gisbrun von Treublatt, der bereits blank gezogen hatte und auf den Ritter mit der Augenklappe zuschritt. Dort Reto Hlûthar von Bodrin-Hardenfels, der Balinor von den Silberfällen, einem Schetzenecker Ritter im Gefolge der Sindelsaumer grimmige Blicke zuwarf. Und dort war schlussendlich Metzel d. J. von Uztrutz, der die kantige Frau, mit dem Wappen derer von Eichental, eher unsicher anschaute.
„Nadoret und Treublatt. Dann haben wir ja alle beisammen.“ Rief der Ritter mit der Augenklappe und riss sein Schwert aus der Scheide. Feron identifizierte sein Wappen als das derer von Rohenforsten. Rohenforster und Treublatter waren sich noch nie grün gewesen entsann Feron sich.
Die Schwerter krachten bereits aufeinander, als die Bardosteinerin auf Feron zuschritt. Wollte sie sich tatsächlich wegen ein paar Worte schlagen? Feron blieb keine Wahl. Links neben ihm stürmte Reto Hlûthar von Bodrin-Hardenfels vorwärts und drang auf den Ritter von den Silberfällen ein. Auch Feron zückte nun sein Schwert und begann auf die Bardosteinerin einzuschlagen.
In all dem Lärm gingen die beschwichtigenden Worte unter, die Alvide von Eichental und Metzel von Uztrutz riefen. In kürzester Zeit hatte sich eine Traube von Waffenknechten und Söldner in zahllosen Wappenröcken um die Kämpfenden gesammelt und man kam sich eher vor wie bei einem Hahnenkampf, als bei einem Heerzug. Wetten wurden abgeschlossen und Ermutigungen gerufen. Als sich eine junge Ritterin mit dem Wappen des Hauses Stielzbruk auf Seiten der Sindelsaumer in den Kampf warf konnte auch Metzel nicht mehr länger zurückstehen.
Genau so schnell wie das Spektakel begonnen hatte war es jedoch auch schon wieder vorbei. Der Wehrmeister bannte sich, begleitet von einer Schar fürstlicher Hellebardiere, eine Gasse durch die Zuschauer und trennte die Kämpfenden mit ein paar harten Worten und den Schäften seiner Hellebardiere. Harte Worte über Disziplin und Ehre trafen die acht Ritter, bis der Wehrmeister schnaubend von dannen zog.
Mit gesenkten Häuptern zogen Feron, Gisbrun, Reto und Metzel von dannen. Bis schließlich einer von ihnen das Schweigen brach.
„Den Hügelländern haben wir es aber gegeben.“ Rief Reto erfreut
„Die wollten zu viert gegen euch drei kämpfen.“ Entrüstete sich Metzel
„Ich habe Durst.“ Verkündete Gisbrun
„Und ich habe erst kürzlich eine Ladung Ferdoker von meiner Tante erhalten.“ Entgegnete Feron. „Lasst uns auf den Kampf anstoßen.“
Der Vorschlag wurde freudig aufgenommen und so zechten die vier Männer bis tief in die Nacht und als das Heer schließlich aufbrach, da ritten sie Seite an Seite gen Norden, um den Finsterzwergen die Stolzenburg zu entreißen.