Trauer in Borking

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Ausgabe Nummer 51 - Praios 1033 BF



BORKING. Aus dem zweitgrößten Ort der Baronie Nadoret wird vermeldet, dass es am Zusammenfluss von Nesse und Großem Fluss große Trauer bei den Bürgern und Bauern herrscht.
In den frühen Morgenstunden des 11. Ingerimm schloss die hiesige Geweihte der Göttin Peraine Perdita Dasmin, die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und beliebt war, für immer die Augen. Anlass genug für uns, einen kleinen Rückblick auf ihr langes und bewegtes Leben zu geben.
Im zarten Alter von 20 Götterläufen führte das Schicksal die junge Geweihte 968 BF von Greifenfurt nach Borking in den lange verwaisten Peraine-Tempel. Sehnsüchtig vom einfachen Volk erwartet, misstrauisch von Junker Larmin III. beäugt, den sein ungutes Gefühl nicht trügen sollte. Denn nicht lange sah sich die resolute und streitbare Geweihte an, wie das Dorf um den prächtigen Herrschaftssitz verkam, weil der Junker das einfache Volk über Gebühr auf seinen Feldern rackern ließ. Mit all ihrer Kraft setzte sie sich stets für die kleinen Leute ein und erhob Einspruch gegen jegliche Willkür der weltlichen Gewalt.
Erst mit Larmins Sohn Damian konnte Perdita ein einvernehmliches Verhältnis herstellen und fortan zogen der Junker und die Geweihte an einem Strang, wenn es darum ging, den Wohlstand Borkings zu mehren. Unvergessen bleibt den Menschen in Borking auch der aufopferungsvolle Einsatz der Geweihten während des Herbsthochwassers im Jahre 1007 BF und der Seuche im Jahre 1015 BF. Perdita Dasmin war als „Hüterin des Herbstes“ gar in der Baronsstadt Nadoret bekannt und, so sagt man, am Baronshof als Fürsprecherin der kleinen Leute gefürchtet. Ihr Dahinscheiden ist für die gesamte Baronie ein nicht zu ersetzender Verlust. Mögen die Götter es lenken, dass nicht allzu viel Zeit verstreicht, ehe eine Nachfolgerin für sie entsandt wird, und sie selbst einziehen wird in Peraines alveranische Hallen. Dies wünscht Ihr von ganzem Herzen – und mit mir ganz Borking –

Ludeger Bäumling