Siefenwald

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Als unheimlich gilt der südlich von Reiderint auf einem Bergrücken liegende Siefenwald. Seit jeher wird der undurchdringliche Tannicht gemieden, Hexen, Geoden und Waldschrate hausen angeblich dort, und manch schaurige Geschichte wird von jenen erzählt, die allen Warnungen zum Trotz in den Wald gingen.
Manch Wagemutiger (oder Leichtsinniger) hat schon versucht, die Geheimnisse des Siefenwaldes zu ergründen. Die meisten kehrten gar nicht erst wieder, und die wenigen, die es zurück nach Reiderint schafften, berichteten wirres Zeug und endeten nicht selten in der Obhut der Noioniten.
Sicher scheint die Existenz einer Räuberbande, die bisweilen Reisende auf dem Passweg nach Zolchodh, noch seltener auf der Straße nach Eisenhuett überfällt und fast immer in den Siefenwald verschleppt. Die Unglücklichen werden natürlich ausgeraubt, anschließend an Bäume gebunden, und dann stellen die Räuber überaus merkwürdige Fragen, erzählen stundenlang wirre Geschichten, denen ihre Opfer lauschen müssen, oder suchen nach Auffälligkeiten an deren Körpern.
Auch scheinen sie recht wählerisch bei ihrer Beute zu sein. So wird berichtet, dass man einen reichen Ferdoker Handelsmann hat ziehen lassen, nachdem er nur einige Heller „Wegzoll“ entrichten musste, während man einen fast mittellosen Wandergesellen nicht nur ausraubte, sondern ganze drei Tage lang in den Siefenwald verschleppte.
Welchen Zweck dieses befremdliche Gebaren hat oder ob der unheimliche Wald auch den Räubern die Sinne verwirrt hat, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass sämtliche Versuche, die Bande auszuheben, bislang gescheitert sind, zumal die Roterzer Barone angesichts des eher geringen wirtschaftlichen Schadens bislang nicht besonders energisch gegen sie vorgingen.
Gerüchten zufolge finden sich im Siefenwald auch allerlei merkwürdige Monolithen, seltsam geformte Findlinge, auffällige Steinformationen sowie Statuen von Hunden, Katzen und anderem Getier. Wirklich gesicherte Berichte darüber gibt es keine, und bis heute auch nur sehr wenige Versuche, diese Gerüchte zu überprüfen. Einzig während der Rohalszeit brach eine kleine Expedition in den Siefenwald auf und gilt seither als verschollen. Der einzige Überlebende, ein junger Scholare der magischen Künste, taumelte Wochen später einem von Eisenhuett kommenden Handelszug in die Arme und verbrachte den Rest seines Lebens in einer Noioniten-Abtei. Mit sich führte er das Fragment einer Steintafel mit unbekannten Schriftzeichen. Sowohl dieses wie auch die wenigen Aussagen, die von dem geistig verwirrten Scholaren gemacht werden konnten, wurden dem Ferdoker Tempel der Hesinde übergeben. Ob eins davon die spätere Zerstörung des Tempels überstand, ist bis heute nicht bekannt.