Orden der Wächter Rohals: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. März 2008, 13:36 Uhr

Rohalswaechter.gif

Aus: Hesindespiegel 3 / Bosparanisches Blatt 9. (Text wird noch aktualisiert)

»Was du in Angbar meiden solltest, ist das Ordenshaus der „Wächter Rohals“. Der Name dieses Hauses täuscht! Die Bewohner sind von erschreckender, mißtrauischer Engstirnigkeit und eine Plage für jeden frei denkenden Menschen.« (aus einem Brief des Händlers Thorn Bergenaan an seinen Sohn, datiert Efferd 6 Hal)

Eine halbe Meile südlich des Angbarer Fürstentors findet sich das Ordenshaus des Ordens der Wächter vom Magischen Recht in Rohals Namen (Ordo Custodum in nomine Rohale, OCR), einer Vereinigung von Magiern, die sich der Antimagie verschrieben haben und für eine besonders rigorose Auslegung des Weges der Rechten Hand bekannt sind. Bereits scheinbar harmlose Schelmereien oder die Unsichtbarkeitszauber der Elfen gelten ihnen als Hexenwerk, unheiliger Mißbrauch der Zauberkraft und erster Schritt zu namenlosen Beschwörungsriten – keineswegs Ansichten, die in der Rohalschen Tradition stehen.

Daß sich der Orden schon sehr bald nach seiner Gründung soweit von der Harmonielehre seines Namenspatrons abrückte, hat seine Ursachen im Schock der Magierkriege. Ursprünglich hatte sich auf einem Gut am Westufer des Angbarer Sees eine kleine Gemeinschaft der verbliebenen Jünger des Weisen zusammengefunden, die dort der Rückkehr ihres Meisters harren wollten, von der die Sage vom Rohalssteg noch heute berichtet. Unter dem Eindruck der Untaten eines Zulipan von Punin, dessen magischen Attacken die einfache Bevölkerung hilflos ausgeliefert war, wandelten sich die Rohalsjünger nach wenigen Monaten zu einem magischen Schutzbund, der sich der Gegenzauberei verschrieb.

Größter unter ihnen war der Magus Narehal, der mit seinen Schülern die Stadt Ferdok vor den Wirren der Magierkriege beschützte. Sein Ende kam, als die Rohalsjünger dem belagerten Baron von Farnhain-Hammerschlag zur Hilfe eilten. Nach ersten Erfolgen auf Seiten der Verteidiger ließen die feindlichen Magier mit einem letzten Zauber die gesamte Burg des Barons im Morast versinken – die Enstehung des Moorbrücker Sumpfes.

Ontho Gaschenker, der zweite Ordensmeister, war maßgeblich an der Überarbeitung und Verschärfung des Codex Albyricus beteiligt. Auf dem ersten Konvent der drei Gilden nach Beendigung der Magierkriege führte er die Gemeinschaft schließlich offiziell dem Bund des Weißen Pentagramms zu, während die wenigen verbliebenen Graumagier des Ordens sich darauf den ebenfalls noch jungen Stäben von Perricum anschloßen.

Die übliche Ordenstracht spiegelt diesen Wandel hin zum Bund des Weißen Pentagramm wieder: Neben dem Namen erinnert nur noch das graue Skapulier an die ursprüngliche Ausrichtung des Ordens, Kutte und Handschuhe aber sind im reinsten Firnweiß gehalten.

War der Kosch auch von den unheiligen Schlachten der Magierkriege schwer getroffen, gewannen die Rohalswächter, wie sie der Volksmund nannte, doch besonders im Osten des Reiches an Einfluß, in den Landen jenseits der Trollzacken, wo die Nächste finster und die dünnbesiedelten Wälder und Steppen Brutstätte allerlei finsterer Kulte sind. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte verlagerte sich so der Hauptsitz langsam von Rohalssteg nach Angbar, wo das erste eigene Ordenshaus erbaut wurde, und schließlich im Jahr 721 n. BF ins tobrische Ysilia. Dort sorgte die Zusammenarbeit mit der Bannakademie bis zum Zug der Oger für einen stetigen Nachwuchs – und gerade ins unseren Tagen sammelt der Ordensmeister Kuniswart Korwedtgan vom Reifenwasser dort seine Brüder um sich.

In der Tat sind Magierinnen gegenüber den zumeist männlichen Mitgliedern in der Unterzahl. Dabei steht der Orden selbstverständlich seit jeher beiden Geschlechtern offen, die Ursache ist vielmehr in der Herkunft des Ordens zu suchen: In der traditionell zwergisch-patriarchalisch geprägten Region der Koschberge werden seit jeher nur wenige zauberkräftige Kinder geboren. Während weibliche Magiekundigen die arkane Kraft meist als Geschenk Saturias auffaßten, sahen viele männliche Magiebegabte eher die Last der Verantwortung und die Pflicht, den Mißbrauch ihrer Fähigkeiten zu verhindern.

Ein weiteres Kuriosum aus der Frühzeit des Orden mag die merkwürdige Zurückhaltung sein, die der OCR gegenüber den zwergischen Zauberkundigen walten läßt. Während menschliche Druiden und Hexen als übelste Frevler wider die göttlichen Gebote betrachtet werden, fühlt man sich den Geoden des Kleinen Volkes offenbar noch aus der Zeit des vereinten Widerstandes gegen den almadanischen Schwarzmagus Zulipan verbunden.

Die Ordensmitglieder teilen sich in die drei Circel der Wissenden (vornehmlich mit der antimagischen Forschung in den Ordenshäusern beschäftigt), der Wehrenden (Kämpfer wider alle üble Magie, teilweise umherziehend, die sich oft auch auf Kampf oder Hellsicht verstehen) und schließlich der Wachenden, des siebenköpfigen Rates, der aus seiner Mitte auch den Ordensmeister bestimmt.

Das Kloster zu Angbar nun liegt vor den Stadtmauern und ist nur dem Fürsten selbst Rechenschaft schuldig, nicht aber den Angbarer Ratsherren im Haus der Zünfte. Diese Unmittelbarkeit, einst stolz durch einen Kontrakt zwischen dem siebten Ordensmeister, Alrich Cyberian von Marking und Fürst Bernfred vom Eberstamm besiegelt, wird von den Wächtern heute eher als zweischneidiges Schwert gesehen: zugleich begrenzt sie nämlich den Einfluß der Magier auf das Geschehen innerhalb Angbars. In der Freien Reichstadt erfreut sich nämlich der Orden allgemein keiner großen Beliebtheit, auch wenn er in der Vergangenheit gelegentlich von der bekannten Koscher Abneigung gegenüber Zauberei profitieren konnte. Mit den Geweihten der Hesinde fechten die Rohalswächter sogar eine heimliche Fehde aus, seit sie 2 v. Hal die Verbannung einer der Hexerei beschuldigten Alchemistin durchsetzen konnten.

Und selbst bei Hofe haben die Rohalswächter zur Zeit einen schweren Stand. Seine Durchlaucht Blasius – sonst für außerordentlichen Langmut bekannt – haben es mit größter Ungnade aufgenommen, daß es die Rohalswächter nicht vermochten, dem gräßlichen Spuk im Ferdoker Dörfchen Donken ein Ende zu bereiten. Nostrianus Eisenkober, der alte Erz-Observarius des Angbarer Ordenshauses, ist für die Verhältnisse des OCR ein eher vorsichtiger, nach innen gekehrter Mann. Seit kurzem aber steht ihm in Gestalt seines Secretarius Ludolf Barnhelm von Sturmfels-Streitzig ein junger und umso fanatischer gesinnter Abgänger des Rommilyser Informations-Instituts zur Seite – erstes Zeichen für dessen wesentlich aktiveres Gemüt ist die gemeinsam mit der Praiosgeweihtenschaft betriebene gewaltsame Schließung des kleinen, freisinngen „Magierseminars“ zu Metenar.

Spätestens seit dem Ende des Praiosschismas werden auch bei Hofe eher die Bannstrahler gefördert, die eifersüchtig über ihre neugewonnen Privilegien wachen.

Inzwischen haben die Rohalswächter ihren Sitz zurück ins alte Rohalssteg verlagert, weiterer Stützpunkte ist die Krötenwacht in Koschgau und Eisenkobers Wacht in Moorbrück.