Neues aus Drift - Die Tugend der Not: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Juli 2019, 09:14 Uhr


Drift (Stadt), Ende Efferd 1041


Jopser schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. Der Ernst der Lage wollte einfach nicht abklingen. Zwar waren nun in den letzten Wochen die meisten der fremden Truppen aus der Baronie abgereist, doch das ließ das Land mehr oder weniger schutzlos dastehen.
Die meisten Edelleute waren gerade einmal dazu in der Lage, ihre eigenen Lehen mehr schlecht als Recht zu beschützen; und da Garde und Zollreiter auf ein Minimum zusammengeschmolzen waren, herrschte in Teilen der Baronie gar Anarchie und Rechtlosigkeit. Einzig die Yassburg war reichlich mit fürstlichen Truppen besetzt und auch das Gut Zwischenbrücken war als Nadoreter Besitzung mindestens genauso gut durch Spießknechte beschützt; die anderen Teile der Baronie blieben sich jedoch selbst überlassen, was viele ausnutzten.
Aus Eberstett, einer Hochburg der Aufständischen, kam das Gerücht, dass die Dörfler lieber nochmals kämpfen würden, als je wieder irgendwelche Abgaben zu leisten und auch die meisten Adeligen warteten eher ab, wie sich die Lage in der Baronie entwickeln würde.
Die Grenze zu den Nordmarken war zu großen Teilen unbewacht, sodass sich ein reger Schmuggel etablieren konnte. Die Wälder waren voll mit desertierten Söldnern und Aufständischen und zu allem Überfluss machten Berichte die Runde, dass sich in Erlenbruch wieder eine größere Zahl Flusspiraten eingenistet hätte.
Den Vormittag hatte der Hauptmann damit zugebracht, mit der Drifter Stadtvögtin Girte Crumacker über einen Stadtschutz zu verhandeln. Die Werkschaften sollten jeweils im Wechsel einige Leute dafür stellen und in der Stadt für Ordnung sorgen, da die Reste der Garde dafür benötigt wurden, wenigstens die Treidelstraße und die Drifter Niederungen halbwegs sicher zu halten.

Schloss Mirkagarten, selbe Zeit:
„So langsam reißt mir der Geduldsfaden! In dem Vertrag, den euer Herr unterzeichnete, steht ausdrücklich, dass nach dem Ausbleiben von vier Monatsraten gepfändet werden darf. Wir haben nun schon den sechsten Mond ohne Zahlung.“
Senach Yann Toberen nestelte an seiner Halskrause um sich etwas Luft zu verschaffen. Vor ihm stand ein aufgebrachter Albenhuser Raritätenhändler, umgeben von vier bulligen Leibwächtern. Seit die Kunde von Narmurs Tod die Runde gemacht hatte, tauchten immer mehr Gläubiger vor Mirkagarten auf. Narmur hatte die gesamten Goldreserven aufgebraucht, und nachdem die Bezahlung ausblieb, hatten alle Hofbediensteten Mirkagarten verlassen. Einzig er und zwei Gardisten die Josper ihm geschickt hatte waren noch übrig.
„Verzeiht mein Herr aber Baron Narmur, Boron sei seiner Seele gnädig, hat nach seinem Tod weder einen Erben hinterlassen, noch ist klar, wer die Baronie übernehmen wird. Die Besitzverhältnisse des Schlosses und seines Inventars sind somit bis auf weiteres mehr als unklar und ich bitte…..“
„Genug mit dem Gequatsche, ich hole mir jetzt meine Teppiche wieder und wenn ihr ,oder eure beiden Pappkameraden da, sich mir in den Weg stellen, werden meine Begleiter dafür sorgen, dass ihr höchstselbst mit eurem feinen Zwirn einen Teil der Schuld des Barons begleicht, Haushofmeister.“
Sennach Yann Toberen rieb sich die schwitzigen Hände; die Schuldner wurden von Mal zu Mal aggressiver und ihre Begleitung war bei jedem neuen Besuch größer und besser bewaffnet.
„Dann wird die Garde euch arrestieren.“, fiepste der Schlossverwalter.
Der Händler prustete vor Lachen: „Welche Garde denn? Droht ihr mir wirklich mit diesem armen Häuflein? Nun gut, in meiner Großzügigkeit gewähre ich euch noch genau einen Tag Aufschub. Morgen zu selben Zeit stehen alle meine Teppiche für den Transport fertig verpackt hier am Tor, zusätzlich erwarte ich als Entschädigung für die Mühen und zur Zinsbegleichung die Hälfte der Saalbestuhlung. Wenn nicht - der Nordmäker blickte auf Toberen, der mittlerweile völlig in sich zusammengesackt war – krümme ich euch nicht nur die Haare.“