Grimsauer Liebe - Geheime Pläne

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Edlenburg Bunsenbrück, in der Baronie Lûr, etwa zur gleichen Zeit im Praios 1041

„Sind die Vorbereitungen getroffen, Rambox?“ Rainfried von Grimsau schaute den Zwergen an seiner Seite an. Dieser begutachtete die Brücke über die Schlucht, an deren Grund sich der kleine Fluss Bunsen stetig durch die Berge grub. „Soweit ich beurteilen kann, ja. Die Tinktur wirkt bereits und der Stein ist jetzt schon mehr Schwamm als massiv.“, grummelte der Amboßzwerg.
„Meint ihr, dass das die beste Idee ist?“ Junker Kronolf mischte sich in das Gespräch mit ein. „Ihr wisst, dass ihr hiermit den einzigen sicheren Weg gen Drift für lange Zeit blockiert?“ Der in die Jahre gekommene Junker trug offensichtlich schwer an dem Plan des Barons, war sein Edlengut doch abhängig vom Handel mit der angrenzenden Baronie.
„Ich habe keine Wahl, wenn die Zahlen stimmen, die mir von meinem Späher genannt wurden. Gegen nahezu 200 Mann komme ich alleine nicht an. Ich brauche mehr Zeit.“ Rainfried wandte sich zu dem Junker. „Ich hoffe, euer Knappe hat Erfolg in Roterz. Inzwischen sollte er dort angekommen sein. Sowohl das Haus Sindelsaum, als auch das der Grobhand von Koschtals verbindet ein Band, auch wenn es nur sehr dünn ist, mit dem Haus Grimsau. Vielleicht ist ja dort jemand bereit zu helfen.“
Kronolf von Bunsenbrück blickte seinen Lehnsherrn zweifelnd an. „Meint ihr wirklich, dass sich von den beiden Häusern auch nur eines offen gegen das Haus Nadoret stellt?“
„Was weiß ich denn. Ich hörte, dass Alara von Semmelstock sich zurzeit als Gast Angundes von Sindelsaum dort aufhält. Wenn alles nichts hilft, dann vielleicht Gold, mit dem ich einige Söldner anwerbe.“
Rainfried fixierte grimmig die andere Seite der Schlucht, von der in wenigen Tagen die Armee Hakans von Nadoret zur Vergeltung anrücken würde. „Aber was ich weiß: Wenn ein Grimsauer einmal etwas Gewonnenes in seinen Fingern hält, dann gibt er es freiwillig nicht mehr her!“

In dieser Nacht

Rambox konnte nicht schlafen. Zuviel stand auf dem Spiel. Eine Lebensschuld. Und dieser sture Grimsauer machte es ihm wahrlich nicht leicht, diese zu erfüllen. Er ließ den Edelstein, den er in der Hand hielt, wieder zurück in die kleine Schatulle gleiten, die er danach sorgfältig verschloss.
„Garaschmox Ramburox, was hast du mir da nur für eine Bürde aufgeschultert,“ grummelte der Angroscho und begann heimlich seine Sachen zu packen. Er hatte noch einen weiten Weg vor sich. Tosch Mur hatte er schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Es wurde langsam mal wieder Zeit.

Eine knappe Woche später

Rondrolf Grobhand von Koschtal seufzte schwer, als er sich an der Spitze einer eilig angeworbenen Gruppe von Mietlingen auf den Weg nach Lûr machte. Die Söldner sollten aber nicht als Verstärkung für den Grimsauer dienen – nach eingehenden Beratungen mit seinem Vater hatte man gemeinschaftlich beschlossen, sich nicht in den Konflikt einzumischen. Mochte Robans Freundschaft zu Rainfried noch ebenso ein Argument sein wie der Wunsch nach guter Nachbarschaft, aber beides genügte nicht, sich aktiv in die beginnende Fehde mit den Nadoretern einzumischen.
Doch informiert bleiben wollte der alte Grimwulf, und da er gerade mit der Angelegenheit in Bochswies beschäftigt war, war es jetzt Rondrolfs Aufgabe, als Beobachter vor Ort zu fungieren. Dass der betagte Baron wohl auch daran dachte, seinen allzu friedfertigen Sohn mal etwas näher an ein echtes Schlachtfeld zu bringen, war Rondrolf klar. Ihm brach schon bei dem Gedanken daran, in ein echtes Gefecht zu geraten, der kalte Schweiß aus. Deshalb die Mietlinge – sie sollten vor allen Dingen seine Sicherheit garantieren und Ärger von ihm abwenden. Und Rondrolf betete zu allen Göttern und Heiligen, dass sie ihre Aufgabe erfüllen würden.