Bragahn (Stadt)

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Beschreibung

Die Ortschaft ist eine alte Ansiedlung in den Auen der Zwergenpforte, wenige Meilen vom Großen Fluss entfernt. Bragahn, das Marktrecht besitzt, verfügt über keine Stadt- oder Wehrmauer, hat aber auch seit Jahrhunderten keinen Kampf und keinen Krieg mehr gesehen. Der Markplatz befindet sich am Ufer das Travia heiligen Yarbocsees, auf dem die Gänse bei ihren Zügen im Sommer und Winter Zwischenhalt machen. Im See erhebt sich die Feste Osch, die der Vorgänger des jetzigen Barons unter Aufwendung sämtlicher Mittel und Inkaufnahme der heillosen Verschuldung der Baronie erbauen ließ. Heute beherbergt die Feste Osch ein wichtiges Depot des Handelshauses Gebrüder Stippwitz, das mit Baron Barytoc in engem Verhältnis steht.

Bragahn besitzt einen Travia- und einen Peraine-Tempel, eine Stellmacherei sowie eine im Kosch bekannte Zinngießerei. Der bekannteste Bürgermeister des Ortes war Idamil der Metz, der viele Jahre die Geschicke der Handwerker und Bauern Bragahns lenkte, ehe er nach Rhôndur ging, um dort seinen Lebensabend zu verbringen.


Tempel

Tempel der Travia und der Peraine

Spezialitäten

In Bragahn wird ein Rübenschnaps gebrannt, der sich Pelbos Donnerkeil nennt. Wegen seiner Schärfe und seiner wahrhaftigen Durchschlagskraft hat er sich aööerdings überregional nicht durchsetzen können. Lediglich in der Koscher Variante des Trinkspiels "Valpos Verzücken" hat der Donnerkeil seinen festen Platz - ziemlich weit oben ...

Alte Tatsachen über Bragahn (1019 BF)

„[...] Jetzt sind wir schon zwei Jahre hier am Bauen, aber Baron Sjard hat ständig irgendwelche neuen Einfälle, was wir noch alles an die Burg anbauen könnten. Abends sitzt er auf einer Bank am Yarbocsee, stützt den Kopf auf seine Hände und sieht seufzend zu seiner Burg hinüber, sich irgendwelche Feste oder was weiß ich vorstellend. Man nennt ihn hier Sjard, den Träumer. Das stimmt. Gestern habe ich ihm seine eigenen Pläne für den Bergfried vorgelegt, und er hat sofort etwas an der Giebelkonstruktion auszusetzen gehabt, dann empfand er plötzlich einen hölzernen Rundgang unter dem Dach doch für passend, nachdem er denselben vor einem Jahr noch als häßlich abgetan hat. Wenn er auf dem Hof steht, hinter dem halbfertigen Torhaus, dann fängt er an, sich zu einer eingebildeten Melodie zu drehen und zu tanzen und jubelt von Festen und Burgfräuleins. Wenn Du mich fragst, er ist kein Träumer, sondern ein Spinner. Wozu braucht er überhaupt in Ferdok eine Burg? [...]“

(Der Angbarer Baumeister Losan Kellenthor, 4 v. H.)

Die Burg, die Feste Osch, ist nach vierjähriger Bauzeit fertiggestellt worden. Ihr Bauherr allerdings, der schwermütige Baron Sjard der Träumer, stürzte sich 7 nach Hal von seinem Bergfried in den Tod.

Bragahn ist die größte Ansiedlung der Baronie. Die Zimmerleute stellen hier eine eigene Zunft, während die anderen Handwerke in spartenübergreifenden Großgilden organisiert sind, wobei diese teilweise die Handwerker aus allen Teilen des Landes umfassen. In der Seegasse unterhalten die Zimmerleute ihr Zunfthaus, das weithin an seinem kräftig grünen Ziegeldach zu erkennen ist, vor allem aber, weil es das höchste Gebäude Bragahns ist.

Die Feste Osch liegt am östlichen Rand Bragahns im Yarbocsee. Sie ist mit Ziegeln gedeckt, denn Baron Sjard hatte dereinst eine Menge Geldes in seinen Traum gesteckt. Die überdachten Wehrgänge rund um den Bergfried, der nachträgliche Wunsch des Barons, ist heute einsturzgefährdet, den Dachstuhl des Turmes hat man erst kürzlich gänzlich erneuern müssen. Zwar hatte auch der Zahn der Zeit an den Eichenbalken genagt, jedoch war es Ceytorax der Magier, der hier unter dem Dach sein Labor untergebracht hatte, der eben dieses mit ein paar falschen Ingredienzen seiner Tränke innerhalb weniger Augenblicke von den Mauern gefegt hat. Um wenigstens einen Teil der Kosten für die im Grunde genommen überflüssige Burg wieder zu decken, hat Baron Barytoc ein Wirtschaftsgebäude zu einem appetitlichen Badehaus umbauen lassen - wenn auch der Anstoß freilich nicht vom zwergischen Baron, sondern vom Burgvogt Valmar aus Likan und dem Medicus Usrallah ibn Ikasch gekommen war.

In Bragahn gibt es drei Tempel: für Ingerimm, Travia und Tsa, deren größter in einer Koschbaronie mit einem Zwergen als Baron naturgemäß der Ingerimmtempel ist. Er wird geleitet vom Meister der Esse Bronnwyn Mod Thuca, der die Nachfolge der kürzlich ermordeten Karba Karr Bolder antrat. Dem Traviatempel steht die gutmütige A'Bargá die Milde vor. Er ist bei weitem der bedeutendste der Baronie, zumal er am Yarbocsee liegt, der der Travia geweiht ist, rasten doch alljährlich die Gänse der Göttin auf dem Weg in den Süden in Scharen hier. In der Tätigkeitsbereich des Tempels fällt auch das Armen- und Obdachlosenasyl, das vor vier Jahren mit großzügiger Unterstützung des Königreichs Trahelien am nördlichen Rand Bragahns auf dem Lysopp-Feld errichtet wurde. Der Schrein der Tsa schließlich ist ein kleines Häuschen am Marktplatz, das von außen fürwahr recht unscheinbar ist, aber von der Liebe der Bragahner zu dieser Göttin kündet, ist es doch im Innern sehr bunt und farbenfroh. Manchmal kommt die Tsageweihte Minna Berbhalm hierher, um sich um den Tempel zu kümmern.

In der letzten Zeit hat Bragahn einige wichtige politische Umwälzungen erlebt: Zum einen hat Idamil der Metz nach 22 Jahren sein Amt als Bürgermeister aufgegeben und ist nach Metenar ausgewandert, zum anderen ist der ebenfalls langjährige Markvogt Naquin der Reiche aus Angbar gestorben. Dazu kommt noch, daß Baron Barytoc nun Warneburg zu seiner Residenz erklärt hat. Der neue Bürgermeister Bragahns ist der Krämer Mingo der Fuchser, der irgendwie - aber gewiß nicht legal - an das Amt gekommen ist. Zusammen mit dem neuen Markvogt Torqual Cilatchi versteht er es geschickt, Stimmung gegen den Baron zu machen.

Es gibt viele Handwerker in Bragahn, die besonderen aber sind der Wagner Carjodh Bentez, der seinen Laden in den letzten Jahren mit Hilfe der Gebrüder Stippwitz unerhört vergrößern konnte, dann der alte Jelljo, der einer der letzten Zinngießer Bragahns ist, die noch in der alten - und berühmten - Tradition der Bragahner Zinngießer stehen, sowie der Glasbläser Obol Meisner, der nicht gerade ein Meister seines Fachs ist, sich aber allein durch die Aufträge des Magiers Ceytorax und des Medicus´ Ikasch seinen teuren Laden am Marktplatz erhalten kann. Das Handelshaus Gebrüder Stippwitz unterhält in Bragahn ein recht großes Kontor. Als Lagerräume dienen die Säle der Feste Osch, die eigens dafür angemietet und ausgeräumt wurden. Im Apfelweg findet sich eine gut sortierte Apotheke, die von dem Druiden Krointus geführt wird. Der Heiler Vylander und der Medicus Ikasch nutzen sie ausgiebig. Seine Kräuter und Mittelchen bezieht der Druide zum Teil von dem alten Weib Targha der Gebeugten - Boron allein weiß, wie alt sie wirklich ist!

Am südlichen Ortseingang stehen die alte und die beiden neuen Mühlen. Der Baron hat vor kurzem deren Bau angeordnet, damit das Getreide im eigenen Land gemahlen werden kann und dazu nicht erst über den großen Fluß nach Uztrutz verschafft werden muß. Es gibt gar ein Freudenhaus in dieser Provinz, allerdings steht es nicht in Bragahn selbst - die Bragahner sind bisweilen puritanisch - sondern an der Brücke über die Munde, unweit Bragahns.