Auf die Jagd Teil 2

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1030 BF, Fürstenhort

Elida lächelte und ihre Gedanken wandten sich von diesem scheinbar unglücklichen Thema.
„Nicht alle so gut beim Jagen sind, wie du“ echote da Berwin von Treublatt. „Das ich nicht lache. Ich bin hier schon ewig zuhause, ich werd´ ja wohl besser sein als so eine dahergelaufene Wengenholmerin.“
Mit stolz geschwellter Brust verkündete er: „Ich hab nämlich schon einen Hirsch erlegt. Da kannst du wohl nicht mithalten, wie?“
Elida schwieg und schaute auf den Boden. Es war wohl besser den Mund zu halten. Berwin war ihr ohnehin rhetorisch überlegen.
Berwin ärgerte sich in diesem Moment ebenso. Sein Großvater hatte ihm doch eigentlich eingeschärft sich zurückzuhalten, um einen möglichst guten Eindruck zu machen. Manchmal konnte er einfach nicht an sich halten. Daran würde er wohl arbeiten müssen. Nun stand nur zu hoffen, dass sein Großvater von seinem Ausrutscher nichts erfuhr.
Viridian löste sich aus seinen Gedanken und stellte fest, dass alle schweigend irgendwohin sahen. Hatte er jemanden vor den Kopf gestoßen? Sicherlich hatte er das getan. Etwas verlegen sah er zu Elida, die ihren Blick auf den Boden gerichtet hatte.
"Ähm, tut mir Leid, Elida, über meine Zeit in Winhall rede ich einfach nicht so gerne...", versuchte er leise sein Benehmen zu erklären, warf dann Calderine ein schiefes Grinsen zu, die sein Verhalten sicherlich auch merkwürdig gefunden hatte und wandte sich dann von den Mädchen ab, um seinen Blick erneut über die Landschaft schweifen zu lassen. Er hoffte, dass er vom Thema ablenken konnte.
"Ach, ist das schön hier! War eigentlich schon jemand von Euch hier in der Umgebung unterwegs?"
Fragend wandte er sich zu den Mädchen um. Berwin überging er dabei, aber er wusste, dass dieser sich sowieso keinen Kommentar sparen würde, wenn er eine Gelegenheit sah, sich hervor zu tun. Elida schüttelte den Kopf.
„Nein, aber es ist dem Wengenholm ja nicht so unähnlich. Ob wir im Wald auf einen Bären treffen werden?“
Berwin wunderte sich ein wenig über den abrupten Themenwechsel und machte sich daran, seinen Ausrutscher von vorhin auszugleichen.
„Ja natürlich. Ich bin hier aufgewachsen. Bären gibt’s hier eher selten, aber dafür haben wir hier Gebirgsböcke, oder Gamsen, wie wir sie hier nennen. Sie haben so lange Hörner und manchmal rennen sie gegeneinander und stossen die Köpfe gegeneinander.“
Um seine Größenangabe zu unterstreichen deutete er in etwa die Länge seines Armes an. Mit einem versöhnlichen Lächeln schaute er in die Runde und hoffte, dass sein Spruch von vorhin vergessen war. Viridian nickte.<br.<"Ja, von denen hab ich schon gehört, aber gesehen hab ich noch keinen."
Er nickte Berwin freundlich zu.
"Aber so gefährlich wie ein wütender Bär werden die ja kaum sein", mutmaßte er. Mit einer Hand strich er sich das dunkelblonde Haar zurück und gähnte dann hinter vorgehaltener Hand. Er hatte in der letzten Nacht noch länger mit Geron geplaudert, weil beide nicht einschlafen konnten. Er warf dem anderen Knappen einen Seitenblick zu und grinste, als er dessen müdes Gesicht sah. Viel anzufangen war mit dem heute auch nicht. Er sah zurück zu Berwin und wartete, ob dieser noch mehr zu erzählen hatte.
„Das stimmt freilich, aber sie sind dennoch ein imposanter Anblick, und sie geben auch eine schöne Trophäe ab. Allerdings sind sie sehr scheu, also glaube ich kaum, dass wir eine von denen erwischen, zumal die wenigsten von uns Erfahrung mit dem Jagen zu haben scheinen. Wusstet ihr schon, dass vor langer Zeit ein Drache auf Burg Fürstenhort hauste? Greing Scharfzahn war sein Name, aber der Fürst Halmdahl vertrieb ihn vor 300 Jahren. Manche behaupten allerdings, dass er noch lebt und auf Rache sinnt, denn sein Hort lag einst in der Burg.“
Berwin war ganz in seinem Element, als ihn Firuna von Falkenhag unterbrach.
„Genug geschwätzt, Kinderchen, wir sind da.“
Mit diesen Warten hievte sie sich aus dem Sattel. Angesichts ihrer nicht unbeträchtlichen Leibesfülle war dies ein amüsanter Anblick für die Knappen und Pagen.

Siehe:Die Knappen des Fürsten