Schwurbundfest

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Jahr für Jahr kommen die Sendschaften Wengenholms mit dem Grafen und seinem Gefolge (der "Grafenschar") vom 6. bis 8. Ingerimm im Steinernen Tal zusammen, um aktuelle Anliegen zu besprechen, Streit zu schlichten, sich im Zweikampf zu messen, Austausch und Handel zu betreiben und die eigene Eigenständigkeit und Freiheit zu feiern.

Ablauf und Regeln

Die rund 40 Sendschaften, bestehend aus einem Sendrich, einem Zeichenträger und zwei oder drei Begleitern, ziehen bereits am Vortag des 7. Ingerimm ins Steinerne Tal. Am unteren Ende des Tals, wo noch Gras und Tannen wachsen, schlagen sie ein Zeltlager auf. Schon an diesem Abend wird tüchtig gefeiert.

Im Verlauf des nächsten Morgens trifft der Graf ein und die Sendriche ziehen hinauf ins obere Tal, wo 1027 BF zwischen massigen Felsblöcken der Bund geschworen wurde. Hier stellt man sich im Ring auf. Einen Sitz hat einzig der Graf, alle andern sollen stehen (weshalb häufig Pausen ausgerufen werden). Graf Jallik hat sich bisher allerdings kaum je hingesetzt, während man umgekehrt älteren, schwächlichen Sendrichen nachsieht, wenn sie einen Faltstuhl oder einen Melchschemel mitbringen.

Die Aufstellung geschieht nach freiem Ermessen, wobei sich meist Blöcke von Sendschaften mit ähnlichen Interessen bilden. Das sind beispielsweies die Urschwörer, also die ursprünglichen sieben Schwurorte, die Zuschwörer, die sich noch im Jahr des Feuers anschlossen, und die Neuschwörer, die erst in den letzten Jahren als Sendschaften anerkannt wurden. Daneben gibt es auch den Gegensatz von Gräflichen (Anhänger einer praiosgefälligen Herrschaft) und Freien (Freunde der grösstmöglichen Selbstbestimmung) oder zwischen bäuerlich und kaufmännisch orientierten Sendschaften. Da sich diese Interessen teils überschneiden, kommt es auch manchmal mittendrin zu Änderungen in der Aufstellung. Die meisten adligen Sendriche bevorzugen es, in der Nähe des Grafen zu stehen.

Die Adligen treten mit dem Schwert am Gürtel in den Ring, die Landleute mit der Axt. Die Waffen dürfen allerdings nur zur Erneuerung des Schwures gezogen (und in die Höhe gehalten) werden. Abstimmungen finden teilweise durch Handerheben, teils durch das Austeilen und Einsammeln farbiger Steinkugeln statt. Zu Beginn des Rings wird ein Schlichter gewählt, der die Tagesordnung festlegt, Pausen anordnet und in Streitfällen das Wort erteilt oder die Gemüter beruhigt.

Sollte besonders viel zu besprechen sein, kann der Ring auch um einen oder mehrere Tage verlängert werden. Sind alle Anliegen besprochen und Beschlüsse gefällt oder vertagt, setzt man sich abends im unteren Tal zu einem grossen Festessen zusammen.

Wettkämpfe

Parallel zum politische Teil des Festes finden allerlei Wettkämpfe statt. Als man 1028 BF den ersten Jahrestag des Schwures feierte, wurden mehrere Streitigkeiten unter Sendrichen durch freundschaftliche Ringkämpfe entschieden. Weil einige der Verlierer sich im nächsten Jahr eine Revanche wünschten, wurde gleich ein kleines Turnier am Rande des Festes veranstaltet. Seither wurden immer neue Disziplinen hinzugefügt (zum Beispiel Wettessen, Bergrufen, Wettklettern im Grimmwall oder Findlingsstossen), die meisten inspiriert von der Angbarer St.-Ilpetta-Feier, die ja zur gleichen Zeit stattfindet. In manchen Orten werden die Sendriche und deren Gefolge weniger nach ihren Redekünsten als nach den Chancen im Fassrollen oder Humpenstemmen gewählt.

Siehe auch: Koscher Kalender

Quelle