Koscher Gerüchteküche - Freudige Neuigkeiten

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Gôrmel, 1033

„Du bist was?“ Immo von Gormel hätte sich beinahe an seinem Bier verschluckt.

Entsetzt sah er seine Tochter Ilma an. Sie war ja schon immer ungestüm und lasterhaft gewesen, aber das übertraf seine Befürchtungen. Er hatte sie eigens vom Fürstenhof weggeholt, damit sie keinen Schaden anrichten konnte und nun war es doch geschehen. Seine Gedanken überschlugen sich. „Firundal von Sindelsaum sagst du?“ Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Wie konnte Ilma nur so unvorsichtig sein? Das würde schwere Konsequenzen nach sich ziehen. Der Sindelsaumer würde nicht gerade erfreut sein.

„Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?“ rief Erlan von Sindelsaum entsetzt. „Was hast du dir nur dabei gedacht?“ Wütend blickte er seinen Halbbruder Firundal an. „Ich hatte dich immer für einen Ehrenmann gehalten und nun das.“ Firundal wollte etwas sagen. „Ich will nichts hören. Du musst selber wissen, wann du aufhören musst, zu trinken. Und komm mir jetzt nicht mit einer rührseligen Geschichte. Das hättest du dir alles vorher überlegen müssen. Wenn das rauskommt, brichst du Großvater das Herz und das werde ich nicht zulassen.“
Firundal erschauderte, als er den Blick seines Halbbruders sah.
Schon eilte Erlan zur Tür. „GERWULF!“, brüllte er hinaus. Kurz darauf stürmte der Hüne heran. In der Hand hielt er seinen Streitkolben. Er schien einen Angriff zu befürchten, war sein Herr doch selten so aufgebracht. Verwirrt senkte Gerwulf die Waffe, als er erkannte, dass keine Gefahr bestand. „Lass die Pferde satteln und ruf unsere Leute zusammen. Wir werden meinen Onkel in Gôrmel besuchen.“
Immer noch überrumpelt nickte Gerwulf.

Nur drei Tage nach dem Gespräch mit seiner Tochter passierte, was er befürchtet hatte. Der Baron von Sindelsaum ritt mit großem Gefolge in Gormel ein und bezog Quartier bei seinem Onkel Ontho. Es war selten, dass Ontho Besuch von seiner Verwandtschaft erhielt. Immerhin galt er als Geizknochen und Säufer und war dazu meist übel gelaunt.
Es dauerte nicht lange und da kam der Baron auch schon herbei, um Immo seine „Aufwartung“ zu machen. Sie tauschten ein paar Floskeln aus, doch dann kam Erlan schon zum Punkt. „Ihr wisst um die Sache mit eurer Tochter.“ Immo nickte betrübt. „Nun, dann muss ich ja keine weiteren Worte machen. Wir beide wissen, dass dies inakzeptabel ist.“ Wieder nickte Immo. Ihm war anzusehen, wie sehr ihn die Sache grämte. Erlan fuhr fort. „Die beiden werden heiraten und das innerhalb einer Woche. Das Ehepaar wird ein Haus hier in Gormel beziehen, das ich erwerben werde. Das Haus Sindelsaum wird das eure beim Namenswiegen übertreffen und die Kinder den Namen `von Sindelsaum` tragen.“ Wieder nickte Immo ergeben. Er hatte sich weit schlimmeres vorgestellt und schon entfernte Verwandte und abgelegene Klöster notiert. Der Sindelsaumer war jedoch noch nicht am Ende. „Sollte ich jemals von irgendwelchen Eskapaden Ilmas hören, werde ich geeignete Schritte ergreifen und glaubt mir, dass wollen wir beide nicht.“ Wieder nickte Immo. Die Liste mit den abgelegenen Klöstern hatte sicher auch der Sindelsaumer gemacht.
„Einverstanden.“ Sagte Immo „Es soll geschehen, wie ihr es gesagt habt.“
Es wurden noch letzte Kleinigkeiten erörtert, dann erhoben sich beide und Erlan wandte sich zum gehen.
„Von Sindelsaum“ rief Immo.
„Ja?“
„Es tut mir Leid.“
„Mir auch, von Gormel.“
Beide nickten sich zu und ein tiefergehendes Verständnis erfasste beide. Es war nicht nötig, viele Worte zu machen.

Zwei Anschläge:
Phex 1033 BF
Firundal von Sindelsaum und Ilma von Gormel sind den heiligen Bund der Travia eingegangenen. Die Hochzeitsfeier fand im engsten Kreis der Familie in Gormel statt, wo das Ehepaar fortan auch leben wird. Die Kinder des Paares werden den Namen `von Sindelsaum` tragen.

Efferd 1034 BF
Firundal von Sindelsaum und Ilma von Gormel wurde eine gesunde Tochter geboren. Efferdane von Sindelsaum erblickte in Gormel gesund und munter das Licht der Welt.